Bildhauerschule | Hallein/Österreich 1996
Die Bogenteile entstanden zum 250-Jahr-Jubiläum der Bildhauerschule in Hallein. Vor eben diesem Vierteljahrtausend gründete Kaiserin Maria Theresia drei Schulen – in Hallstadt, Hall in Tirol und in Hallein –, um alternden Grubenarbeitern ein zweites berufliches Standbein zu ermöglichen. Hartwig Mülleitner wurde als ehemaliger Schüler und Bildhauer zu diesem Jubiläum eingeladen und setzte sich künstlerisch mit dem Thema „Zeit“ auseinander. Wobei die thematische Überlegung ohnehin Prinzip ist. „Mit Stein zu arbeiten bedeutet immer ein Arbeiten mit der Zeit, ein Sich-Einlassen auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, ist Mülleitner überzeugt.
Eng an dieser Symbolik bleibend, hat er mit seiner Arbeit einen steinernen „Zeitbogen“ gespannt. Hartwig teilt den Stein, den er sich für diese Arbeit ausgesucht hat, in drei Einzelteile. Durch die Aufstellung, bei der die Teilsteine bewusst nicht zusammengesetzt werden, bleiben für den Betrachter viele Interpretationsmöglichkeiten offen, weil er die Gesamtheit nur erahnen kann. Dabei spielt der Künstler mit der Frage: „Wie weit kann man den Bogen spannen, die Teilsteine auseinanderrücken, ohne dass dabei die skulpturale Einheit verloren geht?“